Vertrieb von Fotolizenzen über den eigenen Online-Shop
In der vergangenen Woche haben wir die Möglichkeit vorgestellt, Geld mit den eigenen Fotos über die Stockplattform fotolia zu verdienen. Bei einem Vertrieb über Stockplattformen ist jedoch immer zu beachten, dass es mit dem Plattformbetreiber eine weitere Stelle gibt, die an Ihren Umsätzen mit den Fotos finanziell beteiligt werden möchte. Für viele Fotografen klingt es daher interessant, den Vertrieb von Fotolizenzen über einen eigenen Online-Shop zu gestalten. So hat man als Fotograf selbst jederzeit die volle Kontrolle über das Foto-Angebot und muss die erzielten Einnahmen nicht mit noch weiteren Stellen teilen. Im heutigen Artikel möchten wir diese Möglichkeit aus rechtlicher Sicht ein wenig näher betrachten.
Online-Shop einrichten, verkaufen – fertig?
Ganz so einfach ist es leider nicht, seinen eigenen Online-Shop für Fotolizenzen auf die Beine zu stellen. Jedem Fotografen muss nämlich bewusst sein, dass es sich letztlich um einen ganz normalen Webshop handelt, auch wenn lediglich Lizenzen für digitale Inhalte vertrieben werden. Das bedeutet in der Folge allerdings, dass auch die zahlreichen Verbrauchervorschriften des Gesetzgebers zu beachten sind: So muss beispielsweise eine Widerrufsbelehrung vorgehalten werden, auf einen Ausschluss beim Widerrufsrecht hingewiesen werden und die Pflichtangaben nach § 5 TMG gemacht werden. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass die Datenschutzvorgaben in Bezug auf den Abschluss von Bestellvorgängen sowie die Voraussetzungen der Preisangabenverordnung eingehalten werden. Wenn Fotolizenzen auch länderübergreifend eingeräumt werden, spielt insbesondere die Thematik unterschiedlicher Mwst.-Sätze eine große Rolle, die es zu beachten gilt.
Auf die Beachtung der genannten Punkte sollte bereits bei der (technischen) Einrichtung des Online-Shops großen Wert gelegt werden, um nicht später Gefahr einer Abmahnung zu laufen.
Professionelle Anbieter von Lizenzshops
Wer sich die Arbeit ersparen möchte, den Shop selbst entsprechend der Vorgaben einrichten zu müssen, kann auf professionelle Anbieter zurückgreifen, die sich auf das Bereitstellen von Fotografen-Websites spezialisiert haben. Über diese Webseiten können dann auch Prints und Online-Lizenzen der Fotos verkauft werden. Das Fotografen-Paket ist für ein verhältnismäßig geringes monatliches Entgelt zu erhalten, allerdings sollten Fotografen hierbei beachten, dass in der Regel ein Teil ihres Verkaufspreises vom Shopanbieter als Vermittlungsgebühr einbehalten wird.
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Foto: © rangizzz / fotolia.com